Rückblick zur Rennsaison der DHM 2016 von Mike Nagel

Meine Debütsaison hätte bewegter und ereignisreicher kaum sein können. Angefangen mit 0° und Schneefall am Nürburgring im April mit einer überlegenen Bestzeit im einzig gewerteten Training bis zum letzten Rennen in Hockenheim im September und meinem 2. Platz im Nassen, der die Meisterschaft einbrachte.


Beim 2. Lauf in Colmar-Berg die unbegründete und ungerechtfertigte schwarze Flagge im freien Training (für die sich die Offiziellen bei mir entschuldigt haben) und im Rennen dann ein rundenlanges Duell mit meinem Vater, das erst in der letzten Runde entschieden wurde. Dieses Duell zog sich über die komplette Saison, das ich jedoch fast immer, mal mehr, mal weniger deutlich, zu meinen Gunsten entscheiden konnte. Uns beiden war dies jedes Mal eine Freude und es ging dabei immer fair zu und nie floss im Anschluss böses Blut. Hoffen wir dass die Klasseneinteilung für nächstes Jahr so bestehen bleibt und man sich wieder auf der Strecke duellieren kann.

Mein persönliches Highlight-Rennen dieses Jahr neben dem Wahnsinns-Duell in Luxemburg und dem krönenden Abschluss bei den Hockenheim-Classics war der Badisch-Historic-Day, ebenfalls in Hockenheim. An diesem Freitag Ende Juni war es so heiß wie selten dieses Jahr, 37° im Schatten bei keiner Wolke am Himmel und einer Asphalttemperatur, die sich langsam den 60° annäherten. Der ein oder andere Freund der Sonne überlegte doch ernsthaft, Spiegeleier auf seiner Motorhaube zu braten. An dieser Ein-Tages-Veranstaltung, gefahren auf meiner Lieblingsstrecke, kleiner Kurs (RGV freundlich) musste ich beide Rennen vom letzten Platz (24.) bestreiten. Dies hielt mich jedoch nicht davon ab, aus der ersten Runde jeweils als 4. und im zweiten Rennen sogar als 1. wieder zu kommen und beide Läufe „on the road“ für mich zu entscheiden, vor meinem Vater und somit einen Nagel'schen Doppelsieg einzufahren.


Auch wenn mein Vater seine tollen Erfolge aus dem letzten Jahr nicht ganz wiederholen konnte, so war es auch für ihn eine mehr als gelungene Saison, bei der er auf vielen Strecken, vielleicht auch durch die häufigen Duelle mit mir, seine Rundenzeiten sogar im hohen Alter noch steigern konnte. Belohnt wurde er mit einem 2. Platz in seiner Klasse und einem ordentlichen 14. Gesamtrang klassenübergreifend. Außerdem muss er nicht traurig sein, denn der 3. Gesamtrang in der deutschen Meisterschaft bleibt ja in der Familie, wie auch ein Klassensieg in meiner Gruppe in der DHM.
Für nächstes Jahr laufen im Moment die Planungen der Organisation auf Hochtouren und so wie es aussieht kommt zum bereits bestehenden Programm eine Veranstaltung in Oschersleben wieder dazu und der Badisch-Historic-Day könnte in einen dreitägigen Maipokal in Hockenheim umfunktioniert werden.


Ansonsten freuen wir uns auf die DHM-Meisterehrung am 29. Oktober in Schotten und einen feierlichen Abend und bereiten uns intensiv auf die Testfahrten im März in Hockenheim vor.
An dieser Stelle ein Riesen Dankeschön an meinen Papa, ohne den ich wohl niemals zu den Freuden von Motorradrennen fahren gekommen wäre, auch ganz besonders für die technische Betreuung meines Motorrads, das immer perfekt vorbereitet und eingestellt an der Strecke stand. Außerdem den vielen Gönnern, Freunden und Fans, die uns besonders bei den vielen Veranstaltungen in Hockenheim besuchten, mit Hand anlegten und uns Mut zu sprachen. Darüber hinaus unserem Heimatverein, dem Rheintal MSC und dem Heidelberger Motorradsportclub und dem ADAC Nordbaden e.V., für den ich unter Bewerberlizenz fahre. Gemeinsam gehen wir die Mission Titelverteidigung, schnellere Zeiten und neue Projekte im Rennjahr 2017 an!

Keep pushing hard, euer Mike